Der Zusammenbruch der Sowjetunion: Ursachen und Folgen

Der Zusammenbruch der Sowjetunion wurde durch wirtschaftliche Stagnation, politische Reformen wie Glasnost und Perestroika, den Afghanistan-Krieg und nationale Unabhängigkeitsbewegungen beschleunigt. Der Rüstungswettlauf mit den USA belastete zusätzlich die sowjetische Ökonomie.

Michail Gorbatschow, 1985 zum Generalsekretär ernannt, strebte Reformen an. Glasnost förderte Meinungsfreiheit, Perestroika die Wirtschaftsreform. Doch diese Maßnahmen verstärkten den Ruf nach mehr Autonomie in den Republiken und unterminierten die zentralistische Machtstruktur.

1988 erklärten die baltischen Staaten ihre Souveränität, was die Unabhängigkeitsbewegungen in anderen Sowjetrepubliken anspornte. 1991 folgten ihre formellen Unabhängigkeitserklärungen. Dies war ein deutliches Zeichen für die schwindende Macht Moskaus über seine Satellitenstaaten.

Der Augustputsch, ein Versuch konservativer Kräfte, um Gorbatschows Reformpolitik rückgängig zu machen, scheiterte. Die Ereignisse führten zu einem Machtverlust Gorbatschows und zur Stärkung des russischen Präsidenten Boris Jelzin und der Republikführer.

Am 8. Dezember 1991 unterzeichneten Russland, die Ukraine und Weißrussland das Belavezha-Abkommen, das die Sowjetunion offiziell auflöste und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gründete. Kurz darauf, am 25. Dezember, trat Gorbatschow zurück.

Die Transition von einer Plan- zu einer Marktwirtschaft führte zu Hyperinflation, einem Produktionsrückgang und massivem Anstieg der Armut. Das BIP der ehemaligen Sowjetrepubliken sank drastisch und erholte sich erst Jahre später.

Der Zusammenbruch der Sowjetunion veränderte die globale Ordnung grundlegend. Ein unipolares Weltbild mit den USA als einziger Supermacht entstand. Neue unabhängige Staaten suchten ihre Identität und ihren Platz in der Welt, oft begleitet von Konflikten.