Grundlagen und Details der deutschen Rentenversicherung

Die Rentenversicherung ist ein wesentlicher Pfeiler des deutschen Sozialversicherungssystems. Sie sichert Arbeitnehmer im Alter, bei Erwerbsminderung und Angehörige bei Tod ab. Beiträge basieren auf dem Einkommen und sind für Arbeitnehmer und -geber pflichtig.

Deutschlands gesetzliche Rentenversicherung wurde 1889 unter Otto von Bismarck eingeführt. Sie war weltweit eine der ersten ihrer Art und diente der Absicherung der Arbeiter im Alter sowie bei Invalidität durch Unfall oder Krankheit.

Die Höhe der Rente ergibt sich aus der Rentenformel: Entgeltpunkte multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert und dem Zugangsfaktor. Entgeltpunkte spiegeln das Lebensdurchschnittseinkommen, der aktuelle Rentenwert den Wert eines Entgeltpunktes wider.

Benannt nach dem Politiker Walter Riester, ist die Riester-Rente eine staatlich geförderte, private Altersvorsorge. Sie wurde 2002 eingeführt, um das sinkende Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung zu kompensieren und Altersarmut vorzubeugen.

Seit 2005 beeinflusst der Nachhaltigkeitsfaktor die Rentenformel. Er passt die Renten an demografische Veränderungen an, indem er das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenempfängern berücksichtigt und damit auf die Finanzierbarkeit der Rente einwirkt.

Eltern erhalten für bis zu drei Jahre nach der Geburt eines Kindes Rentenpunkte gutgeschrieben. Diese Regelung honoriert die Erziehungsleistung und soll Nachteile im Rentenanspruch durch Kindererziehungszeiten mindern.

Seit 2005 müssen Rentner einen wachsenden Teil ihrer Rente versteuern. Der steuerpflichtige Anteil steigt jährlich, bis er 2040 100% erreicht. Dieser Prozess soll die steuerliche Gleichstellung von Renten und Arbeitseinkommen sicherstellen.